In blinder Wut, Amoklauf und Schule,
2. erweiterte und aktualisierte Auflage, Köln 2010
Jugendliche Amokläufe sind „Rituale“: schwarze
Kleidung, Pumpgun, Kopfschüsse. Sie werden
durch Medien vermittelt, durch Killerspiele eintrainiert.
Die Täter üben „Rache“ für den Verlust von Bindungen in einer
Gesellschaft, die in erster Linie auf das Gegeneinander setzt und dies
nicht zuletzt an Bildungseinrichtungen. Waldrich analysiert den seelischen
Zustand der Amokläufer sowie die sozialen Kontexte, aus denen heraus „school shootings“ verständlich werden.
Paula Keller in: Infobrief, Gegen Konzernherrschaft und neoliberale Politik, Nr. 25, Dezember 2007, S. 32:
„...weil ich das Buch rundum empfehlen möchte (...) Das Buch versucht Licht in das Unbegreifliche zu bringen. Der Autor analysiert das soziale Umfeld, die Psyche des Täters und die Schule als Bedingungsrahmen und geht dann der Frage nach, ob unter diesen analysierten Bedingungen eine psychisch stabile Entwicklung möglich ist.“
Christine Weber-Herfort in „Psychologie Heute“, Heft 8, August 2009
„In der spannenden sozialpsychologischen Untersuchung gelingt es dem Autor, die Dunkelseiten des Einzelnen in Verbindung zu bringen mit den Grauzonen unserer Kultur. Dabei geht es ihm nicht um eine Generalabrechnung mit der Moderne, deren Freiheitspotenzial er erhalten wissen möchte; es sei aber noch nicht gelungen, ‚Formen der gesellschaftlichen Kooperation zu finden, die dieses Freiheitspotenzial erschließen.“
Erhältlich bei Papyrossa: In blinder Wut
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Der Markt, der Mensch, die Schule, Selektionsmaschine oder demokratische Lerninstitution, Köln 2007
Wirkliches Lernen scheint auf Schulen oft eher verhindert als gefördert zu werden. Je mehr sich die Bildungseinsrichtungen auf den Markt ausrichten, desto weniger Chancen bestehen, diesen Zustand zu ändern.
Junge Welt, 30.05.2007
„Dass neben dem offiziellen Lehrplan an Schulen noch ein ‚heimlicher Lehrplan’ mitunterrichtet wird, ist bekannt. Die ‚Ziele’ dieses Lehrplans, etwa zu lernen, wie man Wissen vortäuscht, sich auf Kosten anderer profiliert etcetera, stehen zwar teilweise in Widerspruch zu dem, was an Schulen verkündet wird, sind für die Schüler allerdings unerlässlich, um im ‚Biotop Schule’ zu überleben.
Hans-Peter Waldrich untersucht in seinem Buch ‚Der Markt, der Mensch, die Schule’, wie den Kindern dieses Verhalten antrainiert wird und warum. Dabei geht es weniger darum, duckmäuserisches Verhalten zu belohnen, als vielmehr darum, eine Haltung zu fördern, die sich in absoluter Gleichgültigkeit gegenüber dem gerade behandelten ‚Stoff’ äußert. Dieser Wahnsinn macht natürlich auch vor den Lehrern selber nicht halt und so verschleißt das System Schule Kinder und Erwachsene gleichermaßen.“
Erhältlich bei Papyrossa: Der Markt, der Mensch, die Schule
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Perfect Body, Körperkult, Schlankheitswahn und Fitnessrummel, Köln 2004
Im der neoliberalen Marketingwelt bleibt von der „Ich-AG“ zu guter Letzt nur noch der „Body“ übrig, den man den jeweiligen Anforderungen entsprechend zurichtet, in der Hoffnung sich erfolgreich verkaufen zu können.
Junge Welt, 9. August 2004, Nr. 181, S. 12:
„Warum dieser Unsinn? Waldrich kommt zu bemerkenswerten Erkenntnissen. (...) Der Schein der Warenwelt produziert den Schein von Schönheit und Leistungsfähigkeit. Körperkult und Schlankheitswahn passen (...) deshalb so gut ins Bedingungsgefüge der kapitalistischen Warenproduktion, weil das Individuum in einer Gesellschaft mit sich zunehmend auflösenden sozialen und lokalen Bindungen nicht nur einer ‚Sinn’-Leere unterworfen ist, die es durch Körperkult auszufüllen sucht, sondern sich auch rein ökonomisch genötigt sieht, ‚Leistungsfähigkeit’ zu demonstrieren – und sei es nur durch Schlanksein. ‚Anerkennung und damit Antwort erhält das Individuum nur, wenn es sich auf das Theater der Warengesellschaft einlässt. Für die wechselnden Auftritte benötigt man den Körper als Maske sowie ein kostümierendes Outfit.’ Hinter dem Mythos der Schönheit steckt die ‚Verwertungsgesetzlichkeit kommerzieller Märkte’“.
Erhältlich bei Papyrossa: Perfect Body
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Von wegen weiße Weste, Das Ende der Moral in der Kommerz-Gesellschaft, Freiburg/Breisgau 1985
Wo bloß der Gewinn zählt, sind Recht und Moral nur noch hinderlich. Das Buch zeigt, wie Wirtschaftskriminalität zum Normalverhalten wird.
Helmut Genschel, in: Annotierte pol. Bibliographie 3/1985:
„Waldrichs Buch ist außerordentlich anregend, es enthält eine Fülle von Fällen und Problemen, die insgesamt aufzeigen, wie fragwürdig – im mehrdeutigen Sinne des Wortes – unsere Gesellschaft geworden ist, die einen ‚kriminell-kommerziellen Komplex’ hervorbrachte. Der politische Bildner, vom Lehrer bis zum Politiker, wird das Buch mit Gewinn lesen.“
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Der Staat, Das deutsche Staatsdenken seit dem 18. Jahrhundert, München 1973
Das Buch zeigt unter anderem das Ringen um den demokratischen Staatsgedanken innerhalb einer obrigkeitsstaatlichen deutschen Tradition. Großer Quellenanhang.
Hubert Annesberger in „Augsburger Allgemeine“ am 3. November 1973
„In konziser und geraffter Form stellt der Autor die sehr vielfältigen Ansätze im neueren deutschen Staatsdenken dar. Er übersieht dabei nicht, daß die in Deutschland letztendlich dominierenden Staatsvorstellungen konservativer und obrigkeitlicher Natur waren. Und auch nach 1945 finden sich immer noch Theorien, die Waldrich im Hinblick auf demokratisches Denken als eher problematisch einstuft, so zum Beispiel im technokratischen Konservatismus oder im Neoliberalismus. Der Quellenteil enthält zentrale Aussagen von 60 maßgeblichen Staatstheoretikern.“
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Der Demokratiebegriff der SED, Ein Vergleich zwischen der älteren deutschen Sozialdemokratie und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, mit einer Einführung von Iring Fetscher, Stuttgart 1980 (Dissertation)
Iring Fetscher in der Einführung
„Das Verdienst der Arbeit von Hans-Peter Waldrich ist es, im Detail die Wege und Umwege aufgezeigt zu haben, die von den Demokratiekonzeptionen in der alten SPD vor 1918 über die Leninsche und Stalinsche ‚Adaption’ zur DDR-Staatsdoktrin geführt haben (...) Hans-Peter Waldrich geht den Argumenten und Sophismen der SED-Ideologie bis ins Detail nach und zeigt, wie wenig ihre Behauptung gerechtfertig ist, sie löse das Versprechen der Marxschen und sozialistischen Demokratiekonzeptionen praktisch ein.“
Hermann Weber in: Historische Zeitschrift, Bd. 234/1982
„Die klar gegliederte und ausgezeichnet dokumentierte Arbeit von Waldrich stellt relativ knapp den Demokratiebegriff der älteren Sozialdemokratie vor, wobei stark auf die Personen Bebel, Kautsky und Rosa Luxemburg abgehoben wird. Der umfangreichere Teil der Untersuchung gilt dem Demokratieverständnis der SED, wobei der Staatsgedanke, die Theorie der Willensbildung, der Sozialisierung und des Rechts im Mittelpunkt stehen. Ein Vergleich ermöglicht Waldrich klare Aussagen: ‚Die Demokratieauffassungen der älteren Sozialdemokratie und die der heutigen SED stehen sich in ihren Grundsätzen als unvereinbare Theorien gegenüber.’“
Hannes Schwenger, in: Vorwärts, Nr. 41, 02.10.1980
„Waldrich zeigt überzeugend, dass trotz aller Berufung auf ‚Demokratie“ die Macht im Staat gerade nicht in der Volkssouveränität liegt und von ‚den Werktätigen in Stadt und Land ausübt“ (DDR-Verfassung) wird, sondern dass vielmehr ‚das Volk in umfassender Weise zur Leitung des Staates herangezogen“ (W. Ulbricht) wird – von der Partei.“
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